Mindset/Psyche

Awarenessweek Tag 7. Geschmäcker sind verschieden… über das Schmecken

Verena Hirzenberger |

25.04.2021

Da bin ich wieder. Den letzten noch ausständigen Beitrag zu deinen 5 Sinnen tippe ich heute im Zug auf der Fahrt von Wörgl zurück nach Wien. Hinter mir liegt ein wunderschönes und entspanntes Wochenende mit meinem Lieblingsmenschen, viel Sonne, Natur, gemeinsamen Lachen, guten Gesprächen und Genuss. Ich habe also gut aufgetankt für eine neue Woche die nun wieder vor mir liegt.

Der heutige Beitrag über deinen Geschmackssinn entsteht abschließend im Rahmen meiner Awareness-Week die du vielleicht auch auf Social-Media mitverfolgt hast. Worum es mir dabei ging kannst du gerne auch hier nochmals nachlesen.

“Das schmeckt mir gar nicht!”, Das geht runter wie Öl” und “Lass dir das mal auf der Zunge zergehen….viele Redewendungen lassen sich auf unseren Geschmackssinn zurückverfolgen. Schauen wir uns also zuerst einmal kurz an wie Schmecken zustande kommt.

 

Dein Geschmackssinn

Im Vergleich zu unseren anderen Sinnen ist der Geschmackssinn relativ schwach ausgeprägt. Erst im Zusammenspiel mit unserer Wahrnehmung über die Nase und Augen entfaltet er sich vollkommen.

Interessanterweise dient nur ein kleiner Teil deiner Zunge dem Schmecken. Gleichzeitig ist sie auch noch für Sprechen und das Ertasten von Nahrung zuständig. Geschmacksknospen findest du außerdem an ihr, sowie auch am Gaumen und Kehldeckel. Wir haben über 2000 bis 5000 davon. Süß, sauer, salzig, bitter und umami (der sogenannte würzige Fleischgeschmack der proteinreiche Lebensmittel kennzeichnet) sind unsere 5 unterschiedlichen Geschmacksrichtungen.

Dann kommt hier auch gleich wieder dein Gehirn ins Spiel. Denn eine jede Geschmacksrichtung reizt auf eigene Weise die Sinneszellen in den Geschmacksknospen deiner Zunge. Der elektrische Impuls der dabei entsteht wird von Nerven über mehrere Zwischenstationen zur Großhirnrinde geleitet. Dort wird dann das ganze analysiert und Botenstoffe rufen Erregungsmuster hervor, von denen hängt dann schließlich ab du dir vor etwas ekelt oder du den Geschmack als angenehm empfindest.

 

 

Das viele von uns Fans von Schokolade sind hat nicht nur damit zu tun, dass Schokolade ja total gesund sind weil es ja eigentlich Gemüse ist (wird ja schließlich aus Kakaobohnen gewonnen- Bohnen sind Gemüse also somit…). Okay Scherz bei Seite. Beim Verzehr von Süßem steigt im Gehirn die Konzentration von Endorphinen die wiederum Glückgefühle auslösen. Ergibt auch Sinn weil die Vorliebe für süße Nahrungsmittel immerhin uns Menschen evolutionsgeschichtlich betrachtet das Überleben gesichert hat: süßer Geschmack signalisiert, dass die Nahrung energiereiche Kohlenhydrate enthält, ja und damit haben wir wieder schnell viel Power.

 

Das Gegenteil passiert übrigens bei der Aufnahme von extrem bitterem Geschmack. Die meisten giftigen Pflanzen schmecken bitter. Es ist also eine reine Schutzfunktion deines Körpers, der dir signalisiert bitteren Geschmack nur begrenzt zu dir zu nehmen.

 

Der Geschmackssinn arbeitet stark mit deinem Geruch zusammen und im Wesentlichen entscheidet auch dieser darüber ob dir etwas schmeckt oder nicht da während du isst immer gleichzeitig auch Geruchsteilchen bis zur Nase und weiter ins Gehirn ziehen. Mitbeteiligt am Schmecken sind zudem die Tast- und Temperaturfühler und auch das Schmerzsystem. Die sogenannten Nozirezeptoren, diese reagieren auf Verletzungen des Körpergewebes, teilen uns Schärfe mit, etwa wenn du Kren oder Chilischoten isst. Wie der Geruchssinn ist eben auch dein Geschmackssinn eng mit Gefühlen verbunden. Die Erklärung: Beide Sinne sind an das unwillkürliche Nervensystem gekoppelt.

Und was ist jetzt dran an dem Spruch: Über Geschmack lässt sich streiten?

 

Geschmäcker sind definitiv unterschiedlich und das hängt mal wieder auch mit den lieben Genen zusammen. Ungefähr 50 verschiedene Gene beeinflussen unseren Geschmack. Aber aktiv davon ist nur ein Teil und die Aktivierung ist willkürlich. Und es gibt nahezu unendlich viele Kombinationsmöglichkeiten und damit Ausprägungen des menschlichen Geschmackssinns. Vieles davon wird bereits in den ersten Lebensjahren entsprechend geprägt. Im Laufe unseres Lebens verkümmert der Geschmack: Während ein Teenager noch ca. 9000 Geschmacksknospen besitzt, sind es bei einem alten Menschen nur noch rund 4000.

Ich kann aber auch aus eigener Erfahrung sagen, dass man den Geschmackssinn auch sehr gut trainieren kann. So habe ich selbst erst ca. im Alter von 21 Jahren den Geschmack von Paprika lieben gelernt, Essig nochmals eine Jahre später und Käse den ich lange einfach nur eklig fand und ich mittlerweile liebe (gerne richtig intensiv und stinkig) habe ich erst mit Ende 20 für mich entdeckt. Bei Getränken liebte ich lange alles sehr süß und schätze mittlerweile immer mehr auch bittere Geschmacksnoten. Die beste Herangehensweise ist wohl am besten ein Leben lang neugierig auf neue Geschmäcker zu bleiben, immer wieder dem Körper neue Erfahrungen durch das Verkosten unbekannter Geschmacksnuancen/Lebensmittel/Speisen anzubieten und auch – für einen selbst vermeintlich für immer als nicht gut empfundene Geschmacksnoten- im Abstand von z.B. 2 Jahren nochmals anzutesten.

Am Ende möchte ich gleich noch zwei Mythen rund um deinen Geschmack aufklären

  1. Die diversen Geschmacksrichtungen werden an verschiedenen Stellen auf der Zunge erkannt/wahrgenommen

Das haben wir sogar noch so in der Schule gelernt. Ist aber mittlerweile widerlegt. Denn wir nehmen alle verschiedenen Geschmacksrichtungen überall auf der Zunge wahr, nur in der Mitte der Zunge gibt es eine geringe bis keine Wahrnehmung diesbezüglich.

2. Süß, salzig, bitter, sauer, umami und scharf

 

Scharf ist keine eigene Geschmacksrichtung sondern wie bereits oben kurz geschildert lediglich eine Schmerzempfindung auf der Zunge die über Nerven ans Gehirn weitergeleitet wird.

Noch ein paar simple Tipps für dein volles Geschmacks-Erlebnis:

 

  • Nimm dir Zeit fürs Essen….meiner Meinung nach ist es eines der Schönsten Dinge der Welt
  • Dein Auge isst immer mit! Richte dir deine Speise entsprechend am Teller an, sowie deinen Essensplatz.
  • Bleib neugierig und probiere immer wieder Mal dir gänzlich unbekannte Lebensmittel/Speisen oder auch neue Kombinationen davon aus
  • Experimentiere mit diversen Zubereitungsarten und Konsistenzen (warm/kalt/lauwarm, weich/bissfest/körnig/knusprig, /fein gerieben/grob gestückelt, flüssig/fasrig/gefroren,….)
  • Alles erlaubt aber eben im richtigen Maß. Dann kannst du dir auch hin und wieder etwas Gönnen und Genießen (ganz ohne schlechtem Gewissen oder Reue)
  • (sofern Corona bedingt möglich) schmeckt es gemeinsam gleich noch viel besser, also genieße im Kreise deiner Liebsten

 

Übrigens findest du hier auf meinem Blog eine Vielzahl an Rezepten solltest du beim Lesen dieses Beitrags Hunger bekommen haben und Lust wieder einmal etwas Neues auszuprobieren.

Passend jetzt zum Frühling zum Beispiel mit einem Klick hier oder auch hier.

Damit wünsche ich dir noch einen schönen Sonntag voll Genuss

Alles Liebe

deine Verena

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