Wie sieht eigentlich der Alltag einer Personaltrainerin aus?

Vor einigen Jahren habe ich bereits einmal einen Beitrag mit dem selben Titel verfasst. Nenne ich meinen Beruf, so sehe ich mich nach vor mit vielen KLISCHEES die mit der Bezeichnung PERSONALTRAINERIN verknüpft sind konfrontiert.

Eines gleich vorweg: Der Job als Personaltrainerin kann sehr UNTERSCHIEDLICH ausfallen und oft entwickelt er sich über den Verlauf der Ausübung auch noch stetig weiter, weshalb es mich auch gereizt hat nochmals davon zu erzählen, diesmal in Form eines kurzen Interviews.

Wo arbeitet man als PersonaltrainerIn?

Die gängige Vorstellung ist, dass ich meinen Job in einem Fitnessstudio ausübe, mich in eines einmiete oder vielleicht sogar ein eigenes besitze. Während das auch tatsächlich bei vielen Kollegen der Fall ist, habe ich mich mit dem Schritt in die Selbstständigkeit vor etwas mehr als 6 Jahren, bewusst für einen möglichst unabhängigen Weg entschieden. Meine Personaltrainings finden ZUHAUSE BEI MEINEN KUNDEN statt, ganz unkompliziert im eigenen Wohnzimmer oder wo auch immer sich ein Platz zum Ausrollen einer Trainingsmatte finden lässt, manchmal auch im Garten, im nahegelegenen PARK oder auch ONLINE via Zoom. Eine zusätzliche geringfügige Beschäftigung in einer kleinen Sportpraxis hat mir für die ersten 4 Jahre jedoch definitiv den Einstieg erleichtert. Und hin und wieder miete ich mich auf Kundenwunsch stundenweise in einem kleinen Personaltrainingsstudio ein.

Wer leistet sich Personaltraining? Betreut man dann die VIPs und Promis der Stadt ?

Personaltraining ist definitiv kein Schnäppchen sondern hat natürlich seinen Preis. Meiner Erfahrung nach fällt die Entscheidung dafür jedoch mehr im Sinne einer PRIORITÄTENSETZUNG. Meine Kunden haben oftmals zuvor eigenständig versucht sich zu regelmäßiger Bewegung zu motivieren und daraus gelernt, dass ihnen dies mit entsprechender externer MOTIVATION einfach leichter fällt. Gleichzeitig legen sie Wert darauf sich z.B. die RICHTIGE TECHNIK diverser Übungen anzueignen oder auch im Falle bereits vorhandener körperlicher Einschränkungen und Beschwerden ein darauf abgestimmtes Trainingsprogramm zu erhalten. Keine Promis oder VIPs also in meinem Fall sondern Menschen die erkannt haben, dass es Sinn macht in unser WERTVOLLSTES GUT: DIE EIGENE GESUNDHEIT- zu investieren.

Machst du auch Wettkampf-Vorbereitung  bzw. betreust Leistungssportler?

Nein, das war für mich von Beginn an klar. Ich bin zwar auch SPORTWISSENSCHAFTERIN, aber da ich auch selbst über keinen Leistungssport- mäßigen Background verfüge sind meine Kunden im Hobby- und Breitensportbereich anzusiedeln. Die gemeinsame Trainingszeit mit mir dient oftmals als Katalysator zu einem stressigen Berufs- und Familienalltag. Der AUSGLEICH von physischen und mentalen Dysbalancen ist dabei das zentrale Element. Durch die körperliche Betätigung kommt oftmals auch vieles im Kopf in Bewegung. Außerdem bildet funktionales Kraft und Beweglichkeitstraining die Basis jeder Sportart. Meine Kunden sind begeisterte TennisspielerInnen, LäuferInnen, RadfahrerInnen. Sie gehen gerne spazieren, schwimmen, wandern, rudern, eislaufen, tanzen, Skifahren und vieles mehr.

Welche anderen Optionen der Trainingsbetreuung gibt es noch in diesem Beruf?

Abseits der 1:1 Betreuung biete ich außerdem die Möglichkeit an gemeinsam in einer KLEINGRUPPE mit anderen im Rahmen meiner ganzjährigen OUTDOORTRAININGS zu trainieren.  Eine Variante; die auch gerne von UNTERNEHMEN als Unterstützung der Gesunderhaltung ihrer Mitarbeiter genützt wird. Und ist das Wetter nicht so einladend gibt es ebenso die Möglichkeit der Teilnahme an Kleingruppentrainings online, einfach und unkompliziert von zuhause aus.

Mit meiner zusätzlichen Ausbildung als SCHWIMMTRAINERIN biete ich außerdem sowohl Erwachsenen als auch Kindern die Möglichkeit die einzelnen Lagen (Brustschwimmen, Kraulschwimmen, Rückenschwimmen, Delfin) technisch richtig zu erlernen und bereits vorhandene Kenntnisse zu verbessern.

Wie kann man sich deinen Tagesablauf exemplarisch vorstellen?

Montag- Donnerstag (oder Freitag) läutet mein Wecker aktuell meist um 6:30. Zwischen 7:00-08:30 stehen dann meist 1-2 ONLINETRAININGS am Plan. Viele Kunden finden es sehr PRAKTISCH gleich in der Früh VOR DER  ARBEIT, einfach zuhause ein kurzes 30-45 minütiges Training absolvieren zu können. Danach geht es bei trockenem Wetter oftmals zum Personaltraining raus in den Park. Ich liebe es, dass sich durch Corona und Co. die Anzahl meiner Termine im Freien nochmals erhöht hat. Nach einer Mittagspause zuhause  stehen jetzt in den Sommerferien oftmals am Nachmittag einige KINDERSCHWIMMTRAININGS am Plan. Diese finden bei den Kindern zuhause im eigenen Pool oder im Happyland, einem Schwimmbad in Klosterneuburg Nö statt. Und als Abschluss gibt es am Abend noch ein OUTDOORTRAINING im Park mit dem Team eines Unternehmens oder auch einer bunten Runde an anderen bewegungsfreudigen Menschen. Meist ende ich gegen 19:30/20.00. Gestern Abend war ich mit einigen Kunden an der Alten Donau zum SUP-Paddeln und danach gemütlich vor Ort gemeinsam noch etwas Essen und Trinken. Im Schnitt sind es also gesamt 3-6 Termine/Tag bzw. 15-18/Woche.

Machst du am Wochenende auch Termine?

Früher im Angestelltenverhältnis im Fitnessstudio galten Wochenenden und Feiertage als normale Arbeitstage, ebenso wie Arbeitszeiten bis teilweise 22:00 Uhr am Abend. Zu Beginn meiner Selbstständigkeit habe ich ebenfalls noch viel auch zu diesen Zeiten gearbeitet. Mittlerweile organisiere ich gerne hin und wieder am Wochenende einzelne BEWEGUNGSEVENTS in Kleingruppen zum wandern, SUP-Paddeln oder ausführlichem Beweglichkeitstraining. Dabei steht immer die FREUDE an Bewegung im Vordergrund ebenso wie das anschließende gemütliche Beisammensein bei gutem Essen und Trinken. Ich freue mich bereits wieder auf die Wander- und Wohlfühltage Anfang Oktober am wunderschönen ATTERSEE die ich gemeinsam mit meiner Freundin Ines Hofbaur veranstalte. Alle Infos dazu unter News auf der Startseite. Die meisten Wochenenden gehören jedoch meinem Privatleben, dass bei aller Liebe zu meinem Beruf auch nicht zu kurz kommen darf.

Wie wichtig ist Social-Media in deinem Beruf? 

Instagram und Facebook nütze ich täglich für berufliche und private Zwecke. Oft habe ich darüber nachgedacht hier eine Trennung von Privat- und Berufsleben vorzunehmen, mich dann jedoch dagegen entschieden. Ich pflege einen sehr offenen, unkomplizierten Umgang mit meinen Kunden, oftmals sind daraus auch bereits langjährige tiefe Freundschaften entstanden. Und genauso möchte ich mich auch auf diesen Plattformen zeigen. Gleichzeitig weiß ich jedoch, dass eine Vielzahl meiner Kunden diese Medien gar nicht nützt, ich sie also auf diesem Wege nicht erreichen würde, weshalb ich auch versuche meine Zeit und Energie nicht unnötig darauf zu verschwenden. Meine Zielgruppe nützt auch weitgehend eher Facebook als Instagram. Über diverse FB-Gruppen als auch bezahlte Werbeschaltungen für Veranstaltungen habe ich durchaus schon einige Neukunden lukriert, über Instagram bisher keinen Einzigen.

Wie alt sind deine Kunden?

Meine jüngste Kundin (zum Schwimmenlernen) ist aktuell 5 Jahre alt und mein ältester Kunde 76 Jahre. Die Mehrheit meiner Kunden ist jedoch der ALTERSGRUPPE VON 40-55 JAHREN zu zuordnen.

Was ist das Schönste an deinem Beruf?

Täglich mit vielen verschiedenen Menschen und ihren LEBENSGESCHICHTEN in Kontakt zu kommen und von ihnen das Vertrauen entgegen gebracht zu bekommen ihnen mit meiner Expertise und Erfahrung zu einem AKTIVEN und gesunden LEBENSSTIL verhelfen zu dürfen. VERÄNDERUNGSPROZESSE auf verschiedenen Ebenen auszulösen und begleiten zu dürfen. Es überrascht mich selbst jedes Mal was durch bewegen in Bewegung kommt.

Beim Training miteinander zu LACHEN und sich nicht zu ernst zu nehmen.

Wenn mir Kunden nach dem Training mitteilen, dass sie sich bedeutend BESSER FÜHLEN, ihre Wertschätzung und Dankbarkeit zu spüren.

soviel ZEIT IM FREIEN verbringen zu können

meine EIGENE CHEFIN zu sein 😉

Damit wünsche ich euch allen noch ein schönes Wochenende,

Alles Liebe, Eure Verena